Nach 1945 wurden in Europa weitläufige Netze staatlicher Kulturinstitute (wieder-)aufgebaut, was als Teil eines erneuerten Zugangs zur auswärtigen Kulturpolitik eingeordnet werden kann, der darauf abzielte bilaterale Kulturaustäusche zu intensivieren, um internationale Beziehungen jenseits des traditionellen diplomatischen Rahmens auszubauen und zu festigen. Dementsprechend müssen diese Institutionen als politische Handlungsräume verstanden werden, die zur Herausbildung demokratischer Normen und Praktiken der westlichen Kulturdiplomatie der Nachkriegszeit beigetragen haben. Der Vergleich der Kulturinstitute Frankreichs, Österreichs und Spaniens und ihrer Verortung in den demokratischen Kulturdiplomatien ihrer jeweiligen Staaten, strebt die kritische Auseinandersetzung mit dem nach wie vor weit verbreiteten Glauben an die Einheitlichkeit „westlicher“ Demokratiekonzepte an.