Buchpräsentation und Diskussion mit Jessica Richter und Mareike Witkowski.
Für Frauen aus ärmeren Schichten war der Dienst im fremden Haushalt um 1900 die wichtigste Erwerbsmöglichkeit. Aber waren Hausangestellte als Teil der Familie oder als Arbeiterinnen zu verstehen? Politiker*innen, Interessenorganisationen oder Wohltätigkeitsvereine stritten um diese Frage – und nicht zuletzt auch Dienstgeber*innen und Hausangestellte selbst. Die zwei präsentierten Bücher zeigen einerseits, wie der Hausdienst immer mehr als Arbeit anerkannt, aber nicht mit ‚regulärer‘ Arbeit gleichgestellt wurde. Andererseits wurde das Mitwohnen im fremden Haushalt im 20. Jahrhundert seltener. Aus den Dienstbotinnen wurden zunehmend die stundenweise beschäftigten Reinigungskräfte.
ist Historikerin am Institut für Geschichte des ländlichen Raumes in St. Pölten. Sie forscht zur (Geschlechter-)Geschichte von Arbeit, Migration und Haushalt in Stadt und Land.
arbeitet am Institut für Geschichte der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert, Geschichte der Ungleichheiten und Geschlechtergeschichte.
Vortrag und Diskussion finden auf Deutsch statt.
Die Veranstaltung ist kostenlos.