Vortrag und Diskussion mit Eugen Pfister.
Digitale Spiele sind mehr als nur frivoler Zeitvertreib. Sie sind Massenmedium. Sie sind Kulturprodukt. Als solche tragen sie in sich die Spuren der Gesellschaft, die sie hervorgebracht hat: ihre kollektiven Werte und Weltbilder. Digitale Spiele kommunizieren und konstruieren in diesem Sinne auch unsere Geschichtsbilder und sie bedienen hier eine Nachfrage für historisierende Inhalte. Am Beispiel des Zweiten Weltkriegs zeigt sich besonders eindrücklich der Wandel dieser Geschichtsbilder, denn erst seit einem Jahrzehnt finden die ideologischen Hintergründe des Kriegs unter Verweis auf die Verbrechen des NS-Regimes Erwähnung in Spielen, nachdem der Krieg zuvor als sportlicher Wettstreit zweier ebenbürtiger Gegner inszeniert worden war.
ist Historiker und Politikwissenschaftler. Er untersucht vor allem eine Politik- und Ideengeschichte in Digitalen Spielen und leitet an der Hochschule der Künste in Bern ein SNF-Sinergia-Forschungsprojekt zur Geschichte der Digitalen Spiele in der Schweiz (Horror – Game – Politics: Digitale Horrorspiele sind – trotz ihres schlechten Rufes als «Schund» – ein zutiefst politisches Spielgenre).
Vortrag und Diskussion finden auf Deutsch statt.
Die Veranstaltung ist kostenlos.