Buchpräsentation und Diskussion mit Gabriele Anderl, Tim Corbett, Claudia Kuretsidis-Haider und Florian Wenninger.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde das Palais Rothschild in der Wiener Prinz-Eugen-Straße von den neuen Machthabern beschlagnahmt. Wenige Monate später richtete hier Adolf Eichmann die Zentralstelle für jüdische Auswanderung ein. Ihre Aufgabe war es zunächst, die erzwungene Auswanderung der jüdischen Bevölkerung zu beschleunigen. Ab 1941 bildete sie das organisatorische Zentrum für die Verschleppung Zehntausender Menschen aus Wien in Ghettos und Todeslager im Osten. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges spielten frühere Angehörige der Zentralstelle eine Schlüsselrolle bei Holocaust-Verbrechen in anderen Teilen Europas. Ausgehend von der Geschichte der Zentralstelle und den Lebensläufen der Täter:innen, werden im vorliegenden Band Aspekte dieser „Behörde neuen Typs“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und historische Verbindungslinien offengelegt – vom jüdischen Leben in Wien vor dem „Anschluss“ bis hin zur justiziellen (Nicht-) Verfolgung der Täter:innen.
Gabriele Anderl, freiberufliche Wissenschaftlerin und Autorin.
Tim Corbett, freischaffender Historiker, Autor, Übersetzer und Lektor.
Claudia Kuretsidis-Haider, Historikerin am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.
Florian Wenninger, Historiker am IHSF
Vortrag und Diskussion finden auf Deutsch statt.
Die Veranstaltung ist kostenlos.