Buchpräsentation und Diskussion mit Alexander Spritzendorfer und Harald D. Gröller.
Das historische Bewusstsein ist oft ungerecht. Man bleibt eher für Missetaten in Erinnerung als für Verdienste. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist Karl Seitz. Er zählte zweifellos zu den prägenden Persönlichkeiten der österreichischen Zwischenkriegszeit und gehörte zu den wichtigsten Architekten des Roten Wien. Nach Krieg und KZ wurde er im Nachkriegsösterreich von der nachrückenden Funktionärsgeneration der SPÖ rasch an den Rand gedrängt und geriet nach seinem Tod 1950 zusehends in Vergessenheit. Alexander Spritzendorfer legt nun eine Biografie des überzeugten Sozialdemokraten, ersten Staatspräsidenten und Wiener Bürgermeisters vor. Kommentiert wird sein Vortrag durch den Historiker Harald Gröller.